Phaesun GmbH

Laudatio

Astrid Hartenstein

Mit dem nun zu verkündenden Preisträger geht es in die Sonne, meine Damen und Herren. Und wenn Ihnen dazu zum Beispiel Afrika einfällt, oder Südamerika, dann liegen Sie schon ganz richtig. Denn wenn beide eines zur Genüge haben, dann ist es Sonne. Da stimmen Sie mir sicher zu.

Nun geht es aber nicht etwa um die Kategorie Tourismus, sondern um Handel. Also werden Sie sich vermutlich fragen, wie man mit Sonne handeln kann. Die Schildbürger würden ganz einfach eine Tüte nehmen, Sonne hinein scheinen lassen, die Tüte verschließen und verkaufen. Tja, das wäre wirklich eine feine Sache, eintüten und gut.

Unser heutiger Preisträger stellt es schlauer an. Er wandelt Sonne um – in Strom. Er vertreibt bereits seit zehn Jahren Photovoltaik-Anlagen und ihre Einzelteile. Und er hat sofort erkannt, dass man dafür erstens sehr viel Sonne braucht und diese zweitens nicht importieren kann. Also exportiert er die Anlagen dorthin, wo es Sonne im Übermaß gibt. Das allein ist schon preisverdächtig.

Einige von Ihnen werden jetzt an die eher spärliche Infrastruktur in den genannten Ländern denken und sich die berechtigte Frage stellen, wie es um Einspeisung, Speicherung und überhaupt die weitere Nutzung des erzeugten Stroms bestellt ist. Deshalb hat unser Preisträger einen dritten wichtigen Denkschritt getätigt und sich auf Anlagen spezialisiert, die auf netzferne Standorte und Inselanlagen ausgerichtet sind – so genannte Off-Grid-Systeme.

Damit war ein Geschäftsmodell geboren, das ihm heute, zehn erfolgreiche Jahre später, den Exportpreis Bayern einträgt. Sein Netzwerk erstreckt sich von Lateinamerika über Europa und Afrika bis in den Nahen und Mittleren Osten. Seine Mitarbeiter sprechen 15 unterschiedliche Sprachen. Der Exportanteil des Unternehmens beträgt beachtliche 85 Prozent.

Ein gewitzter Mensch hat mal gesagt: „Lieber einmal in der Sonne als ständig hinterm Mond.“ Unser Preisträger ist von der Sonne verwöhnt und hinterm Mond war er offensichtlich nie. Deshalb ist er heute hier.

Der „Exportpreis Bayern 2011“ in der Kategorie Handel geht an
Phaesun GmbH in Memmingen